Radfahren in der Toscana
von Gebhard
Hinfahrt
Alex, Christian und Klaus holten uns in Konstanz um ca. 9:30 Uhr ab. Wir fuhren vom kalten, regnerischen Konstanz über Chur, den San Bernhardino nach Chiavenna. Kurz davor, jetzt schon im Sonnenschein, machten wir Mittag. Mutti hat uns wieder verwöhnt. Mit würzigem Kartoffelsalat und Schnitzel, sowie kalten Getränken konnten wir uns für die lange Weiterfahrt stärken. Über Lugano und Mailand ging nach Bologna. Wir bogen nach Süden ab und ca. um 17:00 Uhr waren wir in Pianoro im Hotel Bellvue. Zum Abendessen in die ca. 200m entfernte Pizzaria gingen wir einen kleinen Umweg, weil wir so lange im Auto gesesssen hatten.
Wer kann italienisch? Ich nicht!
Wir brauchten Kühlung für unsere Getränke, also habe ich von Google übersetzen lassen.
Per le nostre bevande a bordo del veicolo ce serve impacchi di ghiaccio. La prego quindi di lasciare questa immagine bottiglie di congelare nel loro frigo? grazie mille.
Für unsere Getränke im Fahrzeug benötigen wir Kälteakkus. Würden Sie bitte diese Flaschen in ihrem Kühlraum einfrieren lassen? Vielen Dank.
Ob die Übersetzung stimmt, weiß ich nicht, die Hotels haben es aber verstanden. Wir hatten jeden Tag Eis!!!
Pianoro - Rocca San Casciano
Heute fahren wir 147 km nach Rocca San Casciano. Von Pianoro fahren wir 770 m hoch über den Passo Raticosa hinauf auf den Passo da Futa. Dort trafen wir auf ein Holländer-Paar, das mit dem Fahrrad und viel Gepäck auf Pilgerreise nach Rom unterwegs war. Jetzt ging es an einem schönen Stausee vorbei hinunter nach Borgo San Lorenzo. Mittagspause. Dann 700 m hinauf zum Passo Casaglia. Oben hatte ich plötzlich einen starken Urtikaria-Ausschlag (Pusteln am ganzen Körper). Ich fuhr noch die Abfahrt, aber am 670 m hohen Aufstieg zum Val delle Meda hatte ich keine Kraft mehr. Ich setzte mich zu Klaus ins Auto. Kurz darauf hatte ich einen heftigen Kreislaufzusammenbruch. Klaus betreute mich super, vielen Dank - die anderen mussten oben warten. Den Rest der Fahrt nach Rocca San Casciano lag ich auf der Rückbank. Setzen konnte ich mich noch nicht. Abends ging es mir wieder besser, aber ich hatte keinen Appetit.
Rocca San Casciano - Rocca San Casciano
Heute steht ein Rundkurs mit 143 km an. Das Frühstück besteht nur aus süßen Stückchen, nicht eben das, was wir brauchen könnten. Wir nehmen das Auto mit. Ich mache heute Pause und nehme keine Tablette mehr. Über 2 Hügel mit zusammen 500 m geht es nach Santa Sofia. Von dort 1030 m hinauf auf den Passo la Calla. Hier ist die Grenze zwischen der Emilia Romaga und der Toscana. Wir fahren hinunter nach Stia. Das uns bekannte Lokal ist geschlossen. Nach einigem suchen finden wir dann doch noch ein schönes Lokal zum Mittagessen. Klaus fährt jetzt und ich begleite ihn. Weiter geht es 500 m über den Croce a mori, danach nach einer wunderschönen Abfahrt wieder 750 m hinauf auf den Passo Muraglione. An diesem Pass ist Alex noch dazu gestiegen. Auf dem Passo Muraglione ist ein Bikertreffen. Viele "heiße" Kisten, die Alex gefallen. Danach noch 27 km bis Rocca San Casciano.
Rocca San Casciano - Citta di Castello
Heute geht 141 km nach Citta die Castello. Wieder geht es über die 500 m mit den beiden Hügeln nach Santa Sofia. Günter M. und Klaus fahren mit mir über die Hügel, Alex ist gut drauf und fährt mit Christian und Günter O. die ganze Strecke. In Santa Sofia geht es weiter 500 m hinauf auf den Colle de Carnaio und dann steil hinunter nach Bagno di Romagna. Wir sind in der Emilia Romaga und fahren 700 m hinauf über den Passo Mandrioli in die Toscana. Eine schöne ruhige Straße hinunter nach Badia. Wir machen Picknick mit Brot, Schinken und Käse. Heute versuche ich wieder Rad zu fahren. Es sind noch 80 km und 900 m bis zum Ziel. Die Strecke ist schwierig zu finden, wellig und immer wieder kurze Anstiege. Plötzlich sind Christian und Günter O. weg. Mit den Navi sind Günter M. und ich zusammen, während Christian und Günter O. ohne Navi einen anderen Weg fahren. Die letzten 40 km sind praktisch eben, immer wieder abbiegen, das Ziel will nicht näher kommen. 17:50 Uhr haben wir dank der Navi unser Hotel "Le Mura" gefunden. Ca. 1 Stunde später treffen Christian und Günter O. im Schlepp von Klaus (Auto) endlich am Hotel ein. 1 Stunde haben sie in Citta di Castello das Hotel gesucht. wären sie doch nur bei uns geblieben. Zum Abendessen gehen wir in die sehr schöne Alt-Stadt. Es ist warm und richtig viel los.
Citta die Castello - Bagni di Nocera
Heute geht es 143 km nach Bagni die Nocera. Kaum aus Citta di Castello heraus geht es auch schon in Etappen ca. 700 m bergauf nach Bocca Seriola. Es ist eine einsame Gegend, heiß und eine wellige Straße. In Frontone finden wir ein Restaurant. Christian und Günter O. essen das Menue mit gegrillten Lammknochen, wir anderen Spaghetti mit verschiedenen Soßen. Danach trinken wir aus unseren Vorräten im kleinen Park neben dem Parkplatz noch ein kühles Bier. Ich fahre wieder Rad. Es geht wellig weiter. Nach Sassoferrato wollte ich eine Abkürzung fahren und Höhe sparen, aber das ging nicht. Diese "Abkürzung" war ein Tunnel. Alex wollte mit mir mit und als es nicht ging war er sauer. Die anderen waren weg und wir fuhren hinter her. In Campodonico gab es eine kleine Pause. Die anderen hatten schon fast leer. Günter O., Christian und Alex warteten nicht und fuhren weiter. Günter M. und ich fuhren kurze Zeit später. Nach ca. 2 km ging es rechts ab und 570 m hinauf auf den Passo di Termine. Klaus war geradeaus gefahren. Nach meinem Anruf kehrte er um und fand uns. Zuerst war die Straße schmal, aber gut. Später wurde sie sehr steil und schlecht. Ca. 2 km war die Straße 15 % und mehr steil und aufgerissen. Klaus kam uns entgegen. Die Straße wird nicht besser, er kehrt um. Wir fuhren weiter. Oben war sie aber wieder besser und die Abfahrt ging rassant hinunter nach Nocera Umbra. In Petrcchio zeigte das Navi über eine kleine Brücke. Es ging noch 130 m hinauf zum Hotel Fonte Angelica. Christian, Alex und Günter O. waren schon da. Klaus suchte noch die Brücke. Erst ein Jogger gab ihm den richtigen Hinweis. Im Hotel waren Jugendgruppen und entsprechend lebhaft war es beim Abendessen. Der Service war sehr gut und das Frühstück hervorragend.
Bagni di Nocera - Spoleto
Heute geht es 125 km nach Spoleto. Über kleine Straßen geht es hügelig über kleine Pässe, die aber z.T. richtig steil sind . Die Sonne scheint und es ist richtig heiß. In Norcia, einer kleinen Stadt finden wir ein schönes Restaurant.
Es geht mit leichtem Gefälle geht es in schneller Fahrt das Tal hinunter. In Piedipaterno ist Schluss. Nochmals geht es 420 m hinauf auf den Forca di Cerro. Oben gibt es eine letzte Pause. Es sind nur noch 4 km Abfahrt bis Spoleto.
Auf dem Pass sind 2 junge Italiener in einem Lieferwagen, die auf etwas warten. Als ein Paar ankommt, laden sie einen "Straßenbob" aus. Ein 2er-Bob mit 3 Alu-Rädern. Hinten ein Lappen aus einem alten Reifen, mit dem der Hintermann vor den Kurfen bremst. Helme auf, sonst gibt es keine Schutzkleidung, und ab geht die Fahrt hinunter nach Spoleto. Das wollen wir auch sehen. Also springen wir auch auf die Räder und fahren hinterher. Christian ist bald hinter ihnen, wir kurz vor dem Ende der Abfahrt. Es ist alles gut gegangen. In Spoleto fährt uns Klaus bis auf den zentralen Marktplatz voraus. Nach kurzem Suchen finden wir unser Hotel "Cavaliere Palace Hotel". Wir können nicht zu dem in der Altstadt liegenden Hotel fahren. Zum Transport der Koffer bekommen wir einen Wagen. Die Räder stehen abgechlossen im Innenhof. Heute ist Samstag Abend und in der Stadt alles auf den Beinen. Überall ist laute Musik. Wir suchen lange ein Restaurant. Aber auch hier ist laute Musik.
Rückfahrt
Heute heißt es heimfahren. Das Frühstück ist gut, aber für die Rühreier möchten sie 2 € haben. Nach dem wieder alle Räder auf dem Träger befestigt und die Taschen verstaut sind, geht auf die Autobahn über Firenze, Bologna nach Mailand. Unterwegs machen wir Mittag mit einer lauwarmen Lassagne. Dann weiter über den San Bernhardino, Chur nach Konstanz. Ca. 19:00 Uhr sind wir wieder daheim. Alex, Christian und Klaus müssen jetzt noch nach Ehrenkirchen fahren.
Kommentare
Kommentar von Gebhard . |
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Kommentar von Christian . |
vielen Dank an Gebhard für das gut geschriebene Tagebuch, auch die Gestaltung gefällt mir sehr gut...prima!
viele Grüße
Christian
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