Mein Auto hat(te) Rost und muss zum TÜV

Dienstag

Am Dienstag Morgen geht es los. Damit wir uns nicht so bücken müssen, wird das Auto aufgebockt. Dann werden die Kotflügel vorne abgebaut. Dazu muss auch der Schweller unter den beiden Türen abgebaut werden, weil sich da noch 2 Schrauben befinden, die sonst verdeckt sind.

Jetzt kommt man gut an die rechte Radaufhängung. Ich habe Glück, dass Christian heute frei hat. Was heißt hier "Glück", vermutlich hat er das so geplant. Der alte Querlenker wird mit dem Abzieher entfernt und der neue eingebaut. Der Stabilisator wird ebenfalls gewechselt. Nun geht es an die Bremsen. Die Bremsscheiben werden abgebaut. Die Bremsbeläge der Feststellbremse sind noch ok (werden ja kaum belastet), aber eine Federhalterung ist nicht mehr an ihrem Platz. Mit einem Spezialwerkzeug, welches Christian vor Jahren angefertigt hat und das noch an seinem Platz war, gelang es diese Feder wieder fest zu verankern.
Christian hat noch eine andere Baustelle bei Karin . Ich mache weiter und baue die Bremsbeläge ein.
Der Sicherungsbolzen und die Stabilisierungsfeder sind durchgerostet. Christian besorgt in Freiburg neue.
Jetzt noch der Auspuff. Die Halterung vor dem Auspufftopf war abgerostet.
Das hört sich jetzt leicht an: ein Rundeisen auf den Durchmesser des Auspfuffrohres biegen und dann an den bestehenden Rest der Aufhängung und dem Auspuff festgeschweißt. Wenn man's kann, das Material und ein Schweißgerät hat kann man eine solche Reparatur durchführen.
Daimler repariert nicht - Daimler baut nur neue Teile ein - d.h. es wäre hier ein neuer Auspuff fällig gewesen! Natürlich gut und günstig.

Wir kommen super voran - die TÜV-Mängel sind alle behoben - jetzt geht es an den Rost.
Dazu muss noch die hintere Stosstange entfernt werden. Jetzt steht das Auto richtig zerzaust auf den Böcken.

Mittwoch

Schleifen, schleifen, schleifen. Gott sei Dank gibt es Strom und Maschinen. Mit der Flex geht es gegen den Rost, bis auf das Metall . Die kleinen Arbeiten kosten Zeit. Nach dem Schleifen wird Rostumwandler aufgetragen, der den restlichen Rost im Metall in einem Oxyd bindet. Es ist heiß, die Sonne steht hoch am Himmel und es ist nur unter dem Sonnenschirm möglich zu arbeiten.

Donnerstag u. Freitag

Am Donnerstag habe ich zuerst das ganze Auto abgeklebt, damit die Farbe nur dorthin kommt wo sie auch hin soll. Dann habe ich die mit dem Rostumwandler behandelten Stellen mit einer Zinkfarbe bedeckt. Die neuen, unbehandelten Kotflügel made in TAIWAN habe ich auf der Innenfläche mit Rostschutzfarbe gestrichen. Am Donnerstag-Abend kommt Christian von der Arbeit und spritzt die entrosteten Stellen mit einem Kunststofffüller.

Am Freitag müssen wir feststellen, dass der sich Kunststofffüller teilweise ablöst.Diese Stellen müssen wir neu schleifen und grundieren. Danach werden die Kotflügel und das Auto mit dem Silber Metallic Lack und danach mit dem Klarlack gespritzt.

Samstag

Am Samstag wird alles wieder zusammengebaut. Zusammen Christian befestigten wir zuerst die Kotflügel. Nachdem wir dann die Schweller eingesetzt hatten bauten wir auch die Stosstange wieder an. Das Auto sah jetzt schon wieder viel besser aus. Die Innenkotflügel hinten und vorne machten nochmals viel Arbeit. Dann die Räder dran und runter von den Böcken. Das Auto stand nun schöner als je zuvor und ohne Roststellen vor uns. Bis auf kleine Lackfehler eine gelungenes Ergebnis.

Die anschließende erfolgreiche Probefahrt mit dem Test der Lenkung und der Bremsen verlief zur vollen Zufriedenheit. Der TÜV kann kommen.

Sonntag

Am Sonntag soll man nur wenn nötig arbeiten. z.B. beim Grillen - für manche ist das aber Hobby und keine Arbeit. Wir treffen uns auf der Erdterasse bei Christian. Christian grillt die Würste und Mutti hat viele Salate gemacht. Dazu ein kühles Bier und anschließend ein Eis. Nach der langen Woche jeden Tag unter dem Auto tut das richtig gut.

Vielen Dank an Christian, der mit Rat und wenn meine Kraft und Kenntnisse nicht reichten auch mit Tat dieses Vorhaben zum Erfolg werden lies.